18.03.2024

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum Beschluss der KMK zum Lehramt:

„Die KMK forciert Deprofessionalisierung in der Lehrkräfteausbildung!“

- Duales Lehramtsstudium und Ein-Fach-Lehrkräfte bedrohen Ausbildungsqualität -

 
 

„Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat einen Beschluss gefasst, wonach die Länder einen gemeinsamen Rahmen für die Qualifizierung zu Ein-Fach-Lehrkräften, das Duale Lehramtsstudium und das Quereinstiegs-Masterstudium schaffen sollen. Mit diesem Beschluss widerspricht die KMK den Empfehlungen ihres eigenen Beratungsgremium, der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK). Der VBE lehnt ein duales Studium im Sinne der Einphasigkeit ab.
Es darf auch grundsätzlich keine Ein-Fach-Lehrkräfte geben, wenngleich jenen, die in Mangelfächern zunächst nur in einem Fach unterrichten, eine Nachqualifizierung ermöglicht werden muss“, so Meyer in seiner Stellungnahme zum Beschluss der KMK.*


Statt die Qualität der Lehrkräftebildung zu schwächen fordert der VBE diese zu sichern und perspektivisch zu steigern. Um die vielen Herausforderungen in den Schulen bewältigen zu können, müssen die angehenden Lehrkräfte optimal darauf vorbereitet sein, um professionell reagieren zu können. Dafür braucht es eine angemessene Dauer des Vorbereitungsdienstes mit mindestens 18 Monaten. Ein besonderes Anliegen ist dem VBE zudem die fortlaufende Qualifizierung der Lehrkräfte*.

Meyer weiter: „Dafür muss zum einen die Kohärenz über alle Phasen der Lehrkräftebildung sichergestellt werden. Zum anderen muss sichergestellt werden, dass ausreichend zeitliche und finanzielle Ressourcen bestehen, damit Lehrkräfte innerhalb der geregelten Arbeitszeit qualitativ hochwertige Fort- und Weiterbildungsangebote wahrnehmen können. Damit wird das Berufsfeld attraktiver und so können auch wieder mehr Menschen für die Arbeit im Bildungssystem gewonnen werden“.

Die stellvertretende VBE-Bundesvorsitzende für den Arbeitsbereich Schul- und Bildungspolitik und stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Simone Fleischmann betont: „Bei aller Notwendigkeit, rote Linien einzuziehen und sehr deutlich zu machen, was wir mittragen können und was nicht, möchten wir die konstruktive Zusammenarbeit auf Bundesebene betonen. Wir schätzen die vertraulichen und inhaltsbezogenen Gespräche.“

Meyer abschließend: „Beim aktuellen Lehrkräftemangel versucht die KMK neue Zielgruppen für das Lehramt zu erschließen und will dazu neue Wege ermöglichen. Mit diesem Beschluss droht aber eine schleichende Entprofessionalisierung des Lehrkräfteberufes. Dazu darf es nicht kommen. Niedersachsen ist gut beraten sich an den Qualitätsvorgaben, wie von der SWK gefordert, konsequent festzuhalten. Es ist ohnehin fraglich, ob man durch eine Absenkung der Qualitätsstandards tatsächlich zusätzliche Lehrkräfte gewinnen kann.“

*VBE-Position zur Lehrkräftebildung: https://www.vbe.de/positionen/lehrkraeftebildung/-mangel/bausteine-fuer-eine-zukunftsfeste-lehrkraeftebildung

*Beschluss der KMK: https://www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/kmk-laender-setzen-auf-innovative-wege-zur-bewaeltigung-des-lehrkraeftemangels.html

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