08.03.2022

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum Weltfrauentag und Equal Pay DAY:

„Benachteiligung weiblicher Beschäftigter im Schuldienst endlich beenden!“

- Strukturelle und finanzielle Nachteile für Grundschulen und SEK I ist frauenfeindlich -

 
 

„An Schulformen mit besonders hohem Frauenanteil, also in der Grundschule (knapp 90%) und der Sekundarstufe I (über 70%), werden Lehrkräfte in Niedersachsen nach wie vor in eine niedrigere Besoldungsstufe eingestuft, obwohl die Ausbildung und die Abschlüsse im Vergleich zu den Schulformen, in denen besser bezahlt wird, gleichwertig sind. Gleichzeitig ist die Unterrichtsverpflichtung an diesen Schulformen im Vergleich am höchsten und die Rahmenbedingungen durch den immensen Lehrkräftemangel am schlechtesten. Das ist letztendlich eine grobe Benachteiligung von weiblichen Beschäftigten und muss dringend geändert werden“, so Meyer anlässlich des Weltfrauentages und des „Equal pay days“.*

Carola Grüne, Junger VBE Niedersachsen ergänzt: „A13/EG 13 muss als Einstiegsgehalt für alle Schulformen in allen Bundesländern gelten. Dabei ist gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit nicht nur ein Schritt zu mehr Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern, sondern auch eine Aufwertung des Berufsstandes und somit ein wichtiger Schritt zur Behebung des eklatanten Lehrkräftemangels in der Primarstufe und der Sekundarstufe I.“ Zudem lasten Care-Arbeit allgemein und insbesondere die mit der Pandemie verbundenen Herausforderungen für die Familien, wie zum Beispiel Kinderbetreuung und Home-Learning, vorwiegend auf den Schultern von Frauen. Infolgedessen mussten vermehrt Frauen in Teilzeit gehen oder sogar ihren Job kündigen. Das ist nicht nur ein immenser Nachteil durch weniger Einkommen, sondern auch ein perspektivischer Nachteil durch eine geringere Altersversorgung.

Meyer abschließend: „Es ist höchste Zeit, die Tätigkeiten der Frauen im Schuldienst in der Doppelbelastung mit Beruf und Familie und entgrenzter Arbeitszeit anzuerkennen und zu entlasten. Es darf nicht sein, dass Frauen in Schulformen wie der Grundschule, in der fast nur noch weibliche Lehrkräfte tätig sind, durch schlechteste Bezahlung und höchster Unterrichtsverpflichtung ausgenutzt werden und aufgrund von Überlastung gezwungen werden in Teilzeit zu arbeiten.“

*Der Equal Pay Day markiert den Zeitpunkt im Jahr, bis zu dem Frauen seit Jahresbeginn im Schnitt ohne Lohn arbeiten, wenn man den Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen bei gleicher oder gleichwertiger Qualifikation und Arbeit in Tage umrechnet. Für das Jahr 2020 gibt das Statistische Bundesamt für Deutschland ein Gender Pay Gap von 18 Prozent (Westdeutschland: 20 Prozent, Ostdeutschland: 6 Prozent) an.

Pressemitteilung als pdf

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