26.11.2021

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zur forsa/VBE-Befragung von Schulleitungen:

„ARBEITSBELASTUNG STEIGT - UNZUFRIEDENHEIT WÄCHST!“

VBE fordert mehr Leitungszeit, bessere Bezahlung und personelle Unterstützung

 
 

„Die aktuelle Umfrage zur Berufszufriedenheit der Schulleitungen zeichnet ein besorgniserregendes Bild. Im Vergleich zu den Befragungen der Vorjahre nimmt der Frust über die Arbeitsbelastungen zu, die Zufriedenheit im Beruf schwindet, kaum noch einer kann den Job bedenkenlos empfehlen und Vertrauen in die Unterstützung durch das Kultusministerium haben nur noch 2% der Befragten. Eine ernüchternde Bilanz mit Sprengkraft für einen drohenden Schulleitermangel“, so Meyer in seiner Bewertung der Umfrageergebnisse. (Umfrage von VBE und fleet Events im Rahmen des DSLK)*

Die größten Probleme bereitet den Schulleitungen der akute Lehrkräftemangel, gefolgt von den Umsetzungen der Corona-Maßnahmen und dem notorischen Mangel an Zeit. Die ständig wachsenden Aufgaben (90%) und steigende Verwaltungsarbeit (84%) sind daher neben dem ständigen Kampf um genügend Lehrkräfte (68%) die größten Belastungsfaktoren.

Der Politik stellen die Befragten ein miserables Zeugnis aus. So stimmen 80% der Aussage zu, dass die Politik bei ihren Entscheidungen den tatsächlichen Schulalltag nicht ausreichend beachtet (Gesamtnote 4,2). Besonders auffällig ist, dass kaum noch jemand auf Unterstützung des Kultusministeriums hofft und 42% der Schulpolitik im eigenen Bundesland mit der Note 5 oder 6 durchfallen lässt. Positive Signale gibt es allerdings bei der digitalen Ausstattung. Hier kann man von einem "Ausstattungsschub" sprechen, wenn 93% der Befragten angeben, Gelder aus dem Digitalpakt beantragt oder schon erhalten zu haben.

Die Pressemitteilung des Schulleitungsverbandes vom 25.11. bestätigt ähnliche Probleme für Niedersachsen und richtet einen dringenden Appell an die Politik gegenzusteuern.

Der VBE fordert das Kultusministerium auf der Arbeitsüberlastung der Schulleitungen verbunden mit einem drohenden Schulleitungsmangel mit wirkungsvollen Maßnahmen zu begegnen. Mehr Leitungszeit, personelle Unterstützung und eine Besoldung von mindestens A14 wie in anderen Bundesländern üblich, wären erste wichtige Signale zur Verbesserung der Arbeitssituation. Neue Schulleiterinnen und Schulleiter benötigen eine fundierte Vorbereitung auf ihren Job und dürfen nicht unvorbereitet ins kalte Wasser der arbeitsintensiven Schulbürokratie geworfen werden. Das führt gleich zu Beginn der Tätigkeit zu Frust, Verunsicherung und letztlich zum Burnout.

Meyer abschließend: „Wenn die Politik an ihrer Blockadehaltung festhält werden wir gerade die jüngeren Schulleiterinnen und Schulleiter gleich zu Beginn ihrer Führungslaufbahn wieder verlieren. 62% der unter 40-jährigen Befragten gaben an, ihre Arbeitsmotivation sei durch die Corona-Krise weiter gesunken. Ein schriller Alarm für alle Bildungspolitiker und dringender Appell zum Handeln. Ansonsten bleibt von dieser Schulleitungsgeneration, die mit Elan angetreten ist Schule zu verändern und weiterzuentwickeln nichts übrig, außer ausgebrannt und desillusioniert zu sein.“ (*Weitere Infos: www.vbe.de)

Pressedienst als PDF

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