11.02.2021

VBE Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum 10-Punkte-Plan des Kultusministers

„ÖFFNUNGSEXPERIMENTE NICHT AUF KOSTEN DES GESUNDHEITSSCHUTZES!“

VBE begrüßt Perspektivplan und drängt auf schnelle Umsetzung der Agenda

 
 

„Trotz verlängertem Lockdown sollen die Vorgaben für Schulen gelockert werden. Die geplante Rückkehr zum Wechselunterricht für alle, muss zwingend verknüpft sein mit allen Anstrengungen den Gesundheitsschutz sicherzustellen. Zögerliches Verhalten beim Infektionsschutz provoziert geradezu ein Hochschnellen der Neuinfektionen auf Kosten der Gesundheit der Schulbeschäftigten“, so Meyer in seiner Bewertung der Öffnungsstrategie des Kultusministeriums.

Die heute vom Kultusminister vorgestellte 10-Punkte-Agenda ist ein wichtiger Schritt für bessere Planbarkeit und mehr Gesundheitsschutz für Kitas und Schulen. Die Ankündigung wöchentlicher Schnelltests für alle Lehrkräfte und dem pädagogischen Personal sowie die Bereitstellung von medizinischen Masken für alle Schulbeschäftigten ist ein ermutigendes Signal. Für weitergehende Hygienemaßnahmen und Infektionsschutz müssen die benötigten Gelder zeitnah und in erforderlichem Umfang den Schulen zur Verfügung gestellt werden. Alle Vorkehrungen, die für den Gesundheitsschutz notwendig und hilfreich sind, müssen finanziert werden können.

Meyer dazu: „Mit der unsinnigen Abwehrhaltung der Politik gegenüber wissenschaftlich anerkannten Schutzvorrichtungen wie CO2-Meßgeräte, Plexiglas-Trennwänden oder Luftfilteranlagen muss Schluss sein. Die Wirksamkeit dieser Instrumente ist längst bewiesen.“

Bleibt zu hoffen, dass die Appelle des Kultusministers an die Kommunen auf zügiges Handeln nicht von diesen als "Leidtragende" und Mitverantwortliche der Beschlüsse verhallen und die Umsetzung ausgebremst wird.

Die Forderungen nach mehr Tempo bei der Digitalisierung, klaren Vorgaben beim Distanzlernen und fairen Abschlussprüfungen kann der VBE nur unterstützen. In mehreren Punkten widmet sich der Plan der Frage nach Ausgleich von versäumtem Lernstoff, Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit schwierigen Lernbedingungen und in Krisensituationen.

Der VBE warnt aber durch die Priorisierung von "Lesen, Schreiben und Rechnen" vor einem Rückfall zur "Old school" (18. Jahrhundert). Alle Fachbereiche haben ihre Berechtigung und enthalten Kernkompetenzen. Eine Straffung der Curricula kann von dem verantwortlichen Gremium der Schule geleistet werden. Eine Kürzung der Stundentafel liegt allein in der Verantwortung des Kultusministers.

Meyer abschließend: „Erfreulich ist die Ankündigung des Kultusministers, dass Grundschulen mit vier weiteren Anrechnungsstunden und zusätzlichem pädagogischem Personal "sofort" entlastet werden sollen. Bleibt zu hoffen, dass es nicht bei der Ankündigung von mehr Planbarkeit und Verlässlichkeit bleibt. Sollten die Infektionszahlen steigen, können viele Vorhaben schon Makulatur sein, bevor sie überhaupt umgesetzt sind.“

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