23.02.2023

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zur Diskussion um die 4-Tage-Woche:

„Scheindebatte um 4-Tage-Woche in Grundschulen endlich beenden!“

- Hilferuf der Grundschule Wiefelstede ist nur Spitze des Eisberges bei Personalnot -

 
 

„Pläne zur Einrichtung einer 4-Tage-Woche an der Grundschule in Wiefelstede waren weder geplant noch eigenmächtig umgesetzt. Kultusministerin Julia Willie Hamburg hat dies heute in der Landtagsdebatte zu diesem Thema noch mal deutlich gemacht. Das Agieren des regionalen Schulamtes für Schule und Bildung (RLSB) in diesem Fall, die Verantwortung für die prekäre Situation und den geplanten Notmaßnahmen allein der Schulleiterin anzulasten und wider besseres Wissens von einem Alleingang zu sprechen ist pure Heuchelei und zeigt wieder einmal: Wenn es ernst wird, lässt man die Schulen mit ihren Problemen im Regen stehen“, so Meyer in seiner Kommentierung der Diskussion um die 4-Tage-Woche der Grundschule Wiefelstede.

Durch den kurzfristigen Ausfall von mehreren Lehrkräften gab es in der Wiefelsteder Grundschule massive Personalengpässe, die kurzfristig gelöst werden mussten. Zur Überbrückung plante die Schule in Absprache mit dem Kollegium und dem Schulelternrat eine 4-Tage-Woche mit Notbetreuung, dem ausdrücklich von der Landesschulbehörde zugestimmt wurde. Erst nach der Presseschelte durch das Kultusministerium stellte sich dann heraus, dass die Schulbehörde sehr wohl informiert war.

Meyer dazu: „Anstatt den Schulen den Rücken zu stärken stehlen sich die verantwortlichen Dezernenten aus der Verantwortung und zeigen mit dem Finger lieber auf die Schulleiterinnen und Schulleiter. Von vertrauensvoller Zusammenarbeit kann da wohl keine Rede sein. Das hier alle „an einem Strang gezogen haben“ wie die Kultusministerin heute im Landtag versicherte ist unglaubhaft – zumindest für die ersten Tage der Debatte.“

Mit personeller Unterstützung der benachbarten Oberschule konnten kurzfristig zusätzliche Stunden für die betroffene Grundschule bereitgestellt und die Verlässlichkeit für die volle Woche garantiert werden. Weitere personelle Verstärkungen sind geplant. Die von der Presse gern verbreitete Meldung vom Einstieg in die 4-Tage-Woche für alle Grundschulen ist vom Tisch. Die öffentliche Diskussion dazu entpuppt sich als Scheindebatte.

Meyer abschließend: „Die Vorgänge in Wiefelstede sind nur die Spitze des Eisberges. Der Lehrkräftemangel ist überall spürbar und Notmaßnahmen wird es auch zukünftig geben. Da hilft auch nicht der Verweis auf die „gute“ Unterrichtsversorgung der Grundschulen mit 98,8%. Die Ministerin vergisst, dass Grundschulen die Verlässlichkeit gewährleisten müssen. Jeder Wert unter 100% bringt diese Verlässlichkeit in Gefahr und führt dann zu Notmaßnahmen. Der VBE erwartet, dass dann die Schulbehörden und das Kultusministerium diesen Schulen umgehend personell unterstützen und sie nicht mit ihren Problemen allein lassen. Das unrühmliche Verhalten der Schulbehörde bei der Grundschule in Wiefelstede darf sich nicht wiederholen. Hier muss die Kultusministerin Klartext sprechen, anstatt die Dezernenten in Schutz zu nehmen.“

Presse als pdf zum Download

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