12.02.2025
„Am 23. Februar 2025 findet die nächste Bundestagswahl statt. Der VBE hat sich mit den Forderungen aus den Wahlprogrammen zur Bildung beschäftigt. Es ist ein durchsichtiges Täuschungsmanöver, wenn Parteien so tun, als könnten sie Schulstrukturen und gemeinsame Standards von der Bundesebene aus anordnen und die förderale Struktur dabei ignorieren. Anstatt zuständige Gremien, wie die Bildungsministerkonferenz, zu stärken wird mit einer Basta-Politik und leeren Versprechungen zur Bildung Wahlkampf gemacht“, so Meyer in der Kritik zu den Wahlaussagen der Parteien.
Zu den häufigsten Forderungen der Parteien gehört die Finanzierung von Bildungsprojekten.
Der Bund muss es als Daueraufgabe verstehen, bundesweit relevante Bildungsprojekte langfristig und nachhaltig mitzufinanzieren. Die Länder alleine können das nicht gewährleisten. Im Gegenzug müssen die Länder bereit sein, gemeinsam mit dem Bundesbildungsministerium Kriterien der Vergabe zu erarbeiten und Berichtspflichten einzulösen.
Besondere Aufmerksamkeit erhalten von den Parteien jene Kinder, die bei Eintritt in die Schule keine ausreichenden Sprachkenntnisse besitzen. Bei einigen Parteiprogrammen bekommt man den Eindruck, dass Kinder mit zu geringen deutschen Sprachkenntnissen aus der Schule ferngehalten werden sollen. Der VBE setzt sich dafür ein, dass der Elementarbereich so ausgestattet wird, dass die Bildungsbasis erfolgreich gelegt werden kann. Sprachstandstests dürfen nicht den Ausschluss, sondern müssen im Sinne der Chancengerechtigkeit die Integration von Kindern und deren bestmögliche Entwicklungsunterstützung im Fokus haben.
Einige Parteien wollen durch die Umstellung auf das duale Lehramtsstudium im Sinne der Einphasigkeit den Lehrkräftemangel beheben. Der VBE kritisiert dies scharf und wendet sich gegen die Absenkung von Umfang und Qualität der Ausbildung von Lehrkräften. Zudem ist die Ausgestaltung des Lehramtsstudiums Sache der Länder. Die Bedeutung der Förderung von Demokratiebildung wird zwar von allen Parteien wahlkampfwirksam betont, in der Realität aber wird ständig und leichtfertig der Rotstift bei demokratiefördernden Projekten angelegt
Meyer abschließend: „Migration, Wirtschaft und Steuern bestimmen den Wahlkampf. Bildung ist anscheinend kein Thema, obwohl es uns alle betrifft. Diskussionen über die gravierenden Probleme im Schulbereich wie marode Schulgebäude, stagnierende Digitalisierung, zunehmender Lehrkräftemangel oder den verpflichtenden Ganztag, die auch den Bund mit zu verantworten hat, finden kaum statt. Die Quittung für diese Ignoranz bekommen die Parteien an der Wahlurne!“ (Weitere Infos zu den VBE-Positionen: www.vbe.de)