24.01.2025

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zur aktuellen Gewaltumfrage des VBE-Bund:

„Gewaltpotential an Schulen stagniert weiterhin auf hohem Niveau!“

Zunahme der Gewalt beim Cybermobbing – Schulleitungen beklagen fehlende Unterstützung

 
 

Es ist schon peinlich genug, dass der Landesrechnungshof jahrelange Versäumnisse einer mittel- und langfrisitgen
Schulentwicklungspolitik früherer und jetziger Regierungsmehrheiten wiederholt öffentlich kritisiert und Es ist schon peinlich genug, dass der Landesrechnungshof jahrelange Versäumnisse einer mittel- und langfrisitgen Schulentwicklungspolitik früherer und jetziger Regierungsmehrheiten wiederholt öffentlich kritisiert und 

„Gewaltvorfälle gegenüber Lehrkräften in Schulen - sei es psychischer Terror oder körperliche Angriffe - bleiben erschreckend hoch oder nehmen sogar noch zu. Der Schutz der Lehrkräfte vor gewalttätigen Angriffen hat sich in den letzten Jahren leider nicht verbessert, im Gegenteil: Die Zunahme von Cybermobbing und fehlende Unterstützung für eine gelingende Präventionsarbeit belasten die tägliche Arbeit vieler Schulen in unerträglicher Weise,“ so Meyer zu der aktuellen forsa-Schulleitungsumfrage* für den VBE-Bund.

Nach einem enormen Anstieg zwischen 2018 und 2020 stagniert die Zahl der Schulen, an denen Lehrkräfte Gewaltvorfällen ausgesetzt sind, auf hohem Niveau. So kam es innerhalb der letzten fünf Jahre an 65 Prozent der Schulen zu psychischen und an 35 Prozent der Schulen zu physischen Gewaltvorfällen gegen Lehrkräfte. 36 Prozent der befragten Schulleitungen berichteten davon, dass Lehrkräfte ihrer Schule Opfer von Cybermobbing wurden. Im Vergleich zu 2018 eine Zunahme um 80 Prozent.

Meyer dazu: „Es ist kaum zu glauben, dass Lehrkräfte weiterhin in diesem hohen Maße zum Opfer von Gewalt werden. Bereits 2020 hat der VBE Alarm geschlagen, als die Werte auf einmal durch die Decke gingen. Seitdem hat sich anscheinend nichts getan, um die Lehrkräfte besser zu schützen. Die Werte stagnieren oder nehmen sogar noch zu. Jeder Tag, an dem der Dienstherr hier untätig bleibt, fordert neue Opfer unter den Lehrkräften. Wir fordern die Politik nachdrücklich dazu auf, den Schutz der Lehrkräfte endlich ernst zu nehmen und mit aller Konsequenz für ihren Schutz zu sorgen, anstatt den Kopf in den Sand zu stecken und das Problem weiterhin zu verharmlosen.“

Die Schulleitungen sind oft machtlos, wenn es um die Unterstützung für betroffene Lehrkräfte geht. Es scheitert entweder an uneinsichtigen Tätern, kooperationsunwilligen Eltern oder an bürokratischen Hindernissen bei der Meldung von Gewaltvorfällen. Fast ein Fünftel der Befragten beklagen, dass die Meldung von Gewaltvorfällen seitens der Schulbehörden unerwünscht ist. Das ist völlig inakzeptabel. Wo bleibt da die Fürsorgepflicht des Staates für seine Bediensteten? Anstatt wegzuschauen wäre es die verdammte Pflicht der Schulbehörde bei jedem Gewaltvorfall eine umfassende und juristische Unterstützung anzubieten.

Meyer abschließend: „Und was macht Niedersachsen? Bereits im Frühjahr 2024 wurde auf einer Fachtagung zur Gewaltprävention mit vier Ministerien eine ressortübergreifende, enge Zusammenarbeit in Kooperation mit den örtlichen Präventionsräten beschlossen. (s. Bericht in zeitnah 02-2024, S. 9/10). Passiert ist bisher so gut wie nichts. Auch die angekündigte Überarbeitung des Erlasses „Sicherheits -und Gewaltpräventionsmaßnahmen in Schulen…“ lässt weiter auf sich warten. Die Vorschläge des VBE zum Opferschutz und für eine erfolgreiche Präventionsarbeit liegen auf dem Tisch. Die Spirale der Gewalt dreht sich unaufhörlich weiter. Die Politik darf nicht wegschauen. Es ist höchste Zeit zum Handeln.“

*Weitere Infos zur Umfrage: www.vbe.de

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