19.12.2024

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum gemeinsamen Religionsunterricht:

„Christlicher Religionsunterricht kommt zum nächsten Schuljahr!“

- VBE begrüßt Vereinbarung der Kirchen über gemeinsamen Religionsunterricht -

 
 

„Nach langer Vorbereitungszeit ist es nun soweit. Der „Christliche Religionsunterricht“ (CRU) soll zum nächsten Schuljahr starten und ersetzt den bisherigen konfessionell getrennten Religionsunterricht. Heute wollen die katholischen und evangelischen Bischöfe und Landeskirchen Niedersachsens diese Vereinbarung unterschreiben. Diese Übereinkunft soll dann wiederum Bestandteil einer Vereinbarung mit dem Land Niedersachsen sein. Ein historischer Schritt, der bundesweit Maßstäbe setzen kann“, so Meyer in seiner Bewertung der Vereinbarung.
Nach fünf Jahren intensiver Vorbereitung befindet sich der „Christliche Religionsunterricht“ als neues Unterrichtsfach an Niedersachsens Schulen auf der Zielgeraden. Ab dem nächsten Schuljahr soll erstmals nach einem einheitlichen Lehrplan und nicht mehr konfessionell getrennter Religionsunterricht erteilt werden. Aktuell arbeitet eine Kommission an der Ausgestaltung des neuen Kerncurriculums. Der neue Lehrplan gilt dann für die Primarstufe und den Sekundarbereich I. Inhaltlich soll sich der neue Religionsunterricht an den gemeinsamen Grundsätzen der beiden Kirchen ausrichten.

Meyer dazu: „Der VBE begrüßt die Einigung. Es ist nicht nur ein historischer Schritt, sondern auch ein starkes Signal für den interkonfessionellen Dialog. Es beweist, dass eine Zusammenarbeit über konfessionelle Grenzen hinweg gelingen kann. Ziel ist es, dem Religionsunterricht an den Schulen eine Zukunft zu geben angesichts der Tatsache, dass die Schülerschaft immer heterogener wird und die Zahl der konfessionslosen und muslimischen Schülerinnen und Schüler zunimmt.“

Der neue Religionsunterricht wird auf den gemeinsamen Grund- und Glaubenssätzen der Kirchen basieren, gleichzeitig offen sein für andere Weltanschauungen und will so Dialogfähigkeit herstellen. Es werde darum gehen, „sich mit Themen wie Wahrheit, Sinn und Orientierung kritisch auseinanderzusetzen“, so Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track, die in der Landeskirche Hannovers für die Bildungsthemen zuständig ist und zudem Beauftragte der Konföderation evangelischer Kirchen.

Meyer abschließend: „Ziel muss es sein, den Schülerinnen und Schülern eine reflektierte und respektvolle Auseinandersetzung mit Religion und Gesellschaft zu ermöglichen. Der VBE warnt aber davor, diesen Religionsunterricht von konfessionslosen oder nicht von den Kirchen benannten Pädagogen zu erteilen. Wir unterstützen Frau Gäfgen-Track, die dafür plädiert, diesen „Christlichen Religionsunterricht“ – auch in Anbetracht von immer weniger konfessionell gebundenen Kindern – weiterhin von Lehrkräften vorzunehmen, die selbst eine Religion vertreten. Bereits beim Start der Gespräche zum CRU hatte der damalige Kultusminister Grant Hendrik Tonne zurecht klargestellt: „Wer in der Schule keine Auseinandersetzung mit Religion haben will, der nimmt automatisch unkontrollierbare religiöse Parallelwelten in Kauf.“

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