21.05.2024

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zur IGLU-Detailstudie zur Lesekompetenz:

„Viele zugewanderte Kinder erhalten keine ausreichende Leseförderung!“

- Die Hälfte der Kinder ohne Deutsch als Muttersprache fehlt die notwendige Förderung -

 
 

Es ist schon peinlich genug, dass der Landesrechnungshof jahrelange Versäumnisse einer mittel- und langfrisitgen
Schulentwicklungspolitik früherer und jetziger Regierungsmehrheiten wiederholt öffentlich kritisiert und Es ist schon peinlich genug, dass der Landesrechnungshof jahrelange Versäumnisse einer mittel- und langfrisitgen Schulentwicklungspolitik früherer und jetziger Regierungsmehrheiten wiederholt öffentlich kritisiert und 

„Obwohl jedes vierte Grundschulkind nicht Deutsch als Muttersprache hat, ist eine gezielte Sprach- und Leseförderung in Deutschland Glückssache. Viele zugewanderte Kinder erhalten weder in der Schule noch außerschulisch ausreichende Förderangebote, manche gar keine.
Das ist das erschreckende Ergebnis der IGLU-Detailstudie des Instituts für Entwicklungsforschung (IFS). Da ist es kein Wunder, dass bei diesen Grundschülern die Lesekompetenz signifikant geringer ausfällt als bei Kindern mit Deutsch als Muttersprache“, so Meyer in der Bewertung der Studie.

Lesekompetenz ist sowohl als Kernkompetenz von Relevanz als auch für das Lernen in allen anderen Fächern grundlegend. Das IFS hatte bereits im Mai 2023 die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU-Studie) vorgelegt und festgestellt, dass etwa 25% der Viertklässler die Mindeststandards im Lesen nicht erreichen. Nun zeigt sich, dass besonders Kinder mit Zuwanderungsgeschichte davon betroffen sind.

Meyer weiter: „Fast 50% dieser Kinder sind schon im Kindergartenalter zugewandert und hätten in den Kitas bereits eine gezielte Sprachförderung erhalten müssen, die aber aus Personalmangel oft nicht stattgefunden hat. Die Kinder in Kita und Grundschule haben sehr unterschiedliche Sprachkenntnisse und unterschiedliche Förderbedarfe. Das erschwert eine zielgenaue Förderung.“

Die Studienleiterin Nele McElvany fordert daher umfassende Konzepte für die Sprachdiagnostik und Sprachförderung zu bestimmten Zeitpunkten, beginnend vor Schulbeginn und für die später Zugewanderten während der Grundschulzeit. Sie stellt fest, dass Lehrkräfte sehr unterschiedlich mit dieser Herausforderung umgehen. Das reicht von sehr großem Engagement bis hin zur gänzlich fehlenden Förderung.

Meyer abschließend: „Die Studie zeigt: Es besteht Handlungsbedarf. Diese Gruppe von Kindern benötigt für eine erfolgreiche Schulzeit und Teilhabechancen eine frühzeitig beginnende, gezielte Lese- und Sprachförderung mit einem verlässlichen Diagnoseverfahren zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Nur dann kann eine qualitativ angemessene individuelle Förderung gelingen.

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