„Seit dem Bekanntwerden des Kürzungserlasses am gestrigen Abend (24.06.20) erreichen uns aus allen Teilen Niedersachsens Hilferufe vieler Schulen – mit dem immer gleichen Tenor: Wie sollen wir mit der neuesten Verfügung zur Klassenzusammenlegung und der Kürzung der Poolstunden, die auf die Einsparung von Lehrerstellen abzielen, aber ohne einen Masterplan für die verschiedenen Szenarien in der CORONA-Pandemie vorzulegen, eine geordnete Unterrichtskultur nach der Sommerpause planen.
„Der Wettlauf mancher Bundesländer um die schnellsten und weitestgehenden Schulöffnungen grenzt schon an einen unkontrollierten Überbietungswettbe-werb mit unvorhersehbaren Folgen. Es ist unehrlich den Eltern vorzugaukeln, die Rückkehr zur Normalität wäre nur eine Frage der Zeit, obwohl klar ist, dass sich diese Wunschvorstellung in der Realität gar nicht umsetzen lässt“, so Meyer zu der aktuellen Schulöffnungsdebatte in den Bundesländern.
„Der VBE Niedersachsen begrüßt die Äußerungen von Kultusminister Grant Hendrik Tonne im heute veröffentlichten Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Niedersachsen werde sich nicht am Schulöffnungswettlauf beteiligen und am zeitlichen Stufenplan festhalten. Dieser sei in der Landesregierung abgestimmt.
„Die zunehmende Sympathie vieler Politiker zu einer schnellen Rückkehr zum regulären Unterricht in den Grundschulen - wie aktuell in Nordrhein-Westfalen und nun auch von der niedersächsischen SPD-Fraktionsvorsitzenden Johanne Modder (NOZ-Interview vom 06.06.20) gefordert - unter Aufgabe von Abstandsregeln und Aufweichung von Hygienemaßnahmen ist unverantwortlich.
„Auch wenn der Pressedienst des Kultusministeriums fast täglich neue Erfolgsmeldungen von der Frühlingstour des Ministers zur Verteilung von Geldern aus dem Digitalpakt verkündet, können diese nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass an sehr vielen Schulen noch riesiger Nachholbedarf in der digitalen Ausstattung besteht.