Angesichts der dramatischen Ergebnisse der Bertelsmann-Studie fordert der VBE die Landesregierung auf, endlich qualitative Lösungen gegen den Lehrermangel zu schaffen. „Wenn Seiteneinstieg, dann mit vorheriger Qualifizierung und systematischer Begleitung nach einheitlichen Standards. Parallel zum Unterricht die Pädagogik und Didaktik zu lernen, geht zu Lasten der Qualität und belastet zusätzlich die Kollegien. Helfen würde eine spürbare Aufstockung der Anzahl der Sozialarbeiter, Sozialpädagogen und Psychologen an den Schulen. Multiprofessionalität muss endlich in den Schulen Einzug halten, damit Lehrkräfte sich ihrer Erziehungs- und Bildungsarbeit wieder stärker widmen können“, erklärt Franz-Josef Meyer, Landesvorsitzender der Lehrerorganisation Verband Bildung und Erziehung (VBE) Niedersachsen, anlässlich der heute veröffentlichten Studie.
„Immerhin hat es mehr als drei Jahre gebraucht, um das Versprechen der Kultusbürokratie einzulösen, dass die 1.700 GrundschulleiterInnen von der sach-und fachfremden Aufgabe, sozialversicherungspflichtige Verträge mit pädagogischen MitarbeiterInnen abschließen zu müssen, befreit werden. Diese Aufgabe übernimmt ab dem kommenden Schuljahr die Landesschulbehörde. Dies kann nur ein erster Schritt sein - sicher kein Grund hier von grundlegender Entlastung zu sprechen", so der VBE- Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer.
„Angesichts der enormen finanziellen und personellen Herausforderungen zur Modernisierung des bundesdeutschen Schulwesens im digitalen Zeitalter ist der Streit um das sog. Kooperationsverbot und dessen Aufhebung ein Streit um des Kaisers Bart. Die gemeinsamen Verantwortlichkeiten dürfen auf Grund tiefgreifender Veränderungen in der Wirtschaft und bei den Dienstleistungen sowie auf den Arbeits- und Sozialfeldern nicht länger ausgesessen werden. Sie verlangen zügig einen gemeinsamen Masterplan zwischen dem Bund und den Ländern. Der VBE begrüßt die Initiative des niedersächsischen Ministerpräsidenten Weil und seiner Bremer und Hamburger Amtskollegen zum Jahresbeginn. Sie halten das Kooperationsverbot für nicht mehr zeitgemäß und fordern diesem Thema bei den in Berlin eingeleiteten Sondierungsverhandlungen erste Priorität einzuräumen. Da einige Bundesländer der "Aufweichung" des Kooperationsverbotes eher skeptisch gegenüberstehen appelliere ich eindringlich an den mitverhandelnden MP Weil, sich für eine partnerschaftliche Lösung einzusetzen, die durch einen Verfassungsstreit nicht blockiert wird“. Mit diesen Worten kommentiert VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer den Verhandlungsauftakt in Berlin.