01.02.2023

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zur PK der Kultusministerin zum SchulhaLbjahr:

„Unterrichtsversorgung sinkt erneut auf historischen Tiefstand“

- Lehrermangel nimmt dramatische Züge an – Handlungsdruck für Kultusministerium wächst -

 
 

„Kultusministerin Julia Willie Hamburg wollte in der Pressekonferenz zum Schulhalbjahr „nichts beschönigen“. Der Personalbedarf steigt, die Unterrichtsversorgung ist mit nur noch 96,3% im freien Fall. Wir begrüßen die Entschlossenheit diese Situation nicht zu akzeptieren, sondern „gegenzusteuern“ und hoffen, dass aus Worten auch Taten werden“, so Meyer in seinem Statement zur Halbjahrespresse des Kultusministeriums.

Der Handlungsdruck ist enorm. Die Unterrichtsversorgung sinkt weiter in allen Schulformen – mit Ausnahme der Förderschulen, die aber auch jetzt noch mit 91.2% die schlechteste Unterrichtsversorgung aufweisen. Beunruhigend ist, dass die Grundschulen mit nur noch 98,8% ihre Verlässlichkeit nicht mehr 100-prozentig garantieren können und die SEK-I-Schulen mit den größten Herausforderungen nach den Förderschulen die niedrigste Unterrichtsversorgung (z. B. HS: 91,8%) haben.


Meyer weiter: „Die Differenz zwischen Soll und Ist-Stunden beträgt 51936 Unterrichtsstunden oder 2077 LVZE. Das zeigt wie gravierend der Lehrermangel mittlerweile auch in Niedersachsen ist. Als „kurzfristige Maßnahme“ können unbesetzte Lehrerstellen für alternative Personalverstärkungen eingesetzt werden. Die Schulleitungen sollen dann selbst nach geeignetem Ersatzpersonal bei einem leergefegten pädagogischen Arbeitsmarkt suchen. Da werden wohl kleine Wunder nötig sein, um geeignetes Personal aufzuspüren.“

Meyer abschließend: „Wir begrüßen die Ankündigung der Kultusministerin mit den Verbänden in den Austausch zu treten und über Lösungswege für einen kurz-, mittel- und langfristigen Abbau des Lehrermangels zu reden.
Dabei gilt: Hände weg von den unsinnigen und kontraproduktiven Vorschlägen der SWK wie Zwangsmaßnahmen zur Teilzeit, verpflichtende Mehrarbeit oder Anhebung der Klassengrößen. Das ist mit dem VBE nicht zu machen. Das belastet die ohnehin am Limit arbeitenden Lehrkräfte weiter, forciert die Krankenstände und schreckt junge Leute vom Lehrerberuf ab. Es gibt alternative Möglichkeiten auf freiwilliger Basis Lehrerstunden zu generieren.

Die Ankündigung, die Anhebung der Besoldung aller Lehrkräfte auf mindestens A13/EG13 auf das nächste Jahr zu verschieben, war angesichts der Haushaltslage absehbar. Dann erwarten wir 2024 den großen Wurf für die Umsetzung und keine endlosen Diskussionen über Stufenpläne und Minischritte bei der Anhebung bis zum Ende der Legislaturperiode“.

Weitere Infos zu der Pressemitteilung, den beabsichtigten Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und zu den Halbjahresstatistiken:

https://www.mk.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presseinformationen/

Anlage MK Niedersachsen Handout Schulversorgung 2017- 2022
Anlage MK Niedersachen Zahlen Daten Fakten 2. SHJ 2022-2023


Presse als PDF zum Download

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