22.09.2022

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zur repräsentativen Umfrage zu Elterntaxis:

„Sicherheit vor Schulen muss dringend verbessert werden!“

- Eltern und Lehrkräfte sehen umfangreichen Handlungsbedarf – Elterntaxis zurückdrängen -

 
 

„Fast ein Drittel der befragten Lehrkräfte erleben an Grundschulen mindestens wöchentlich eine gefährliche Situation vor der eigenen Schule, die durch Eltern, die ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen, entsteht. Das geht aus einer heute veröffentlichten repräsentativen forsa-Umfrage hervor, die vom VBE, dem Deutschen Kinderhilfswerk und dem ökologischen Verkehrsclub VCD in Auftrag gegeben wurde. Befragt wurden 508 Grundschullehrkräfte sowie 500 Eltern 6- bis 10-jähriger Kinder. Eltern als auch Lehrkräfte stimmen darin überein, dass es hilfreiche Maßnahmen gibt, um Schulwege sicherer zu machen. Es besteht deutlicher Nachbesserungsbedarf“, so Meyer zur Bewertung der Studie.

Elterntaxis sind ein Sicherheitsrisiko. 11 Prozent der Grundschullehrkräfte in Deutschland haben im letzten Schuljahr so gut wie täglich vor ihrer Schule eine gefährliche Situation erlebt, die durch Eltern, die ihr Kind mit dem Auto brachten, entstanden ist. Das sind etwa 180 Grundschulen allein in Niedersachsen. Diese Zahlen sind alarmierend. Um den Verkehr vor Schulen besser zu regeln und sicherer zu gestalten, befürworten sehr große Mehrheiten der Befragten breite Fußwege, sichere Überwege wie Zebrastreifen und Ampeln sowie eine regelmäßige Unterstützung durch die Polizei. 80% der Befragten halten es für wichtig Kinder zu ermutigen, den Schulweg eigenständig zu bestreiten.

Meyer weiter: „Die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen sind vielfach ungenügend Tempo 30 vor Schulen allein reicht nicht aus. Schmale und zugeparkte Fußwege sowie fehlende oder mangelhaft ausgebaute Radwege behindern sichere Schulwege. Hier sagen fast 90% der Eltern, dass diese im Schulumfeld nicht vorhanden sind. Die Studie zeigt: Der Schulweg für Kinder muss überall sicherer gestaltet werden.“

Es zeigt sich aber auch, dass Eltern über vorhandene Maßnahmen besser informiert werden müssen. Danach gefragt, wie viele Kinder regelmäßig mit dem Auto zur Schule gebracht werden, geben über zwei Drittel der Lehrkräfte und sogar vier von fünf Eltern an, dass dies bei mindestens 25 Prozent der Kinder der Fall ist. Das hohe Verkehrsaufkommen stellt ein enormes Gefährdungspotenzial für die Kinder dar.

Meyer abschließend: “Der Hauptgrund für Elterntaxis ist lt. Befragung Bequemlichkeit, gefolgt von Ängsten, das Kind allein den Schulweg bestreiten zu lassen.

Kinder brauchen Vorbilder, das gilt auch beim Schulweg. „Bequemlichkeit“ als Grund ist inakzeptabel. Das Elterntaxi muss der Vergangenheit angehören und vor der Schule zurückgedrängt werden. Hier appellieren wir an die Eltern ihrer Verantwortung für einen Schulweg ohne Autotransport zu sorgen. Das hilft nicht nur der Umwelt. Zu Fuß zur Schule oder mit dem Fahrrad fördert auch entscheidend die Persönlichkeitsentwicklung der Schulkinder.“

*Weitere Infos zur Umfrage: www.vbe.de  www.vcd.org  www.dkhw.de

Presse als PDF zum Download

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