15.08.2022

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum Schulstart nach den Sommerferien:

„Infektionsschutz nach dem Zufallsprinzip provoziert Konflikte an Schulen!“

- Flickenteppich an diffusen Vorgaben – VBE fordert einheitliche Regeln -

 
 

„Nach dem Motto „Alles kann, nichts muss“ beginnt das nächste Corona-Jahr in den Schulen. Es fehlt auch in Niedersachsen an einem umfassenden Sicherheits- und Hygienekonzept, es fehlen transparente Stufenpläne auf der Basis einheitlicher Kriterien. Für die Schulen muss klar und realistisch umsetzbar sein, was genau passiert, wenn ein kritisches Infektionsgeschehen vorliegt. Das ist aber nicht der Fall. So schiebt die Politik die Verantwortung auf die Lehrkräfte ab. Diese unsichere Situation schürt Ängste und führt zu Konflikten mit Eltern und Schülern“, so Meyer in der Bewertung der aktuellen Corona-Pläne.

So wie in anderen Bundesländern beginnt auch in Niedersachsen das Schuljahr ohne Maskenpflicht und verbindliche Corona-Tests. Unter welchen Bedingungen welche Maßnahmen zurückkommen könnten, ist völlig unklar. Die Zeiten, als nach Ferienende eine mehrtägige Test- und Maskenpflicht für alle galt, sind vorbei. Allein auf Freiwilligkeit zu setzen reicht aber nicht aus. So hat das Corona-Virus leichtes Spiel sich in den Schulen auszubreiten. Der Entwurf für ein neues bundesweites Infektionsschutzgesetz ab Oktober ist schwammig und bleibt diffus, wenn es um Schutzmaßnahmen für die befürchtete Herbst-Coronawelle geht.

Meyer weiter: “Von einem „normalen Schulalltag“ zu sprechen, wie Bildungspolitiker in diesen Tagen es gerne tun, ist reines Wunschdenken. Davon sind wir weiterhin weit entfernt. Mangelverwaltung, Corona, Flüchtlinge und nun die Energiekrise halten die Schulen auf Trab. In allen Bereichen herrscht Klärungsbedarf. Es fehlt massiv an Personal, an klaren Corona-Regeln, notwendigen Fördermöglichkeiten und Garantien für warme Klassen in den Wintermonaten.“

Ein bundesweiter Flickenteppich zur Maskenpflicht und Corona-Tests ist schon vorprogrammiert. Grenzwerte und Vorgaben, was bei welcher Infektionslage für die Schulen gilt sind nicht geplant. Maskenpflicht darf für Grundschulen demnächst gar nicht angeordnet werden. Da gilt: Lieber Unterrichtsausfall als Maskenpflicht. Wer soll das noch verstehen!

Meyer abschließend: „Statt Versäumnisse einzugestehen und nach effektiven Lösungen zu suchen lässt die Politik die Schulen mal wieder mit den Problemen allein. Bildung muss endlich oberste Priorität erhalten und mit massiven Investitionen vor dem Kollaps bewahrt werden. Nur so kommen wir aus dem Teufelskreis des Bildungsnotstands heraus. Im Moment erwecken die hektisch vorgelegten, oft unverständlichen Maßnahmen eher den Eindruck von zunehmender Hilflosigkeit.“


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