13.01.2022

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum Handlungsrahmen bei Personalausfall:

„NOTFALLPLAN SOLL SCHULEN ORIENTIERUNG BEI PERSONALMANGEL GEBEN!“

VBE begrüßt Pläne des MK, warnt aber davor, Unterricht durch Betreuung und Aufsicht zu ersetzen

 
 

„Nun bekommen die Schulen also Handlungsoptionen an die Hand, die im Falle eines massiven Personalausfalls durch die Omikron-Welle angewandt werden können. Angesichts der explodierenden Infektionszahlen auch im Schulbereich ist das richtig und bitter nötig“, so Meyer in seiner Kommentierung der MK-Anweisungen.

Allerdings wird in diesem Handlungskonzept wieder einmal deutlich, dass die Präsenz in den Schulen auf Biegen und Brechen aufrechterhalten werden soll, etwa durch Zusammenlegen von Gruppen und Klassen, Streichung von Unterrichtsstunden und Einsatz von externem Personal für Betreuungsangebote und Aufsicht.

Regulärer Unterricht kann so wohl nicht mehr stattfinden, es geht letztlich um das „Aufbewahren“ von Kindern in den Schulen solange es eben geht. Da stellt sich die Frage, ob es dann nicht sinnvoller ist, um ein Mindestmaß an Unterricht aufrecht zu erhalten, Schülerinnen und Schüler einzelner Klassen oder Klassenstufen vorübergehend in den Distanzunterricht zu schicken. Diese Option sieht der Handlungsrahmen ebenfalls vor und sollte auch genutzt werden.

Leider steht im Konzept des MK kein Wort über die besondere Gefährdungssituation der Lehrkräfte und des pädagogischen Personals. Während in anderen Bereichen der „kritischen Infrastruktur“ versucht wird die Betriebsabläufe aufrecht zu erhalten, indem Beschäftigte durch Kleingruppenbildung oder Ausweitung des Homeoffice vor Ansteckung möglichst geschützt werden, gibt es für Schulbeschäftigte keine besonderen Vorkehrungen – außer Maskenpflicht und regelmäßiges Stoßlüften wie gehabt.

Konferenzen, Dienstbesprechungen oder schulische Arbeitskreise finden wie gewohnt in voller Präsenz statt, als gäbe es die Omikron-Welle gar nicht. Wir brauchen dringend nicht nur einen Handlungsrahmen für Einschränkungen im Präsenzunterricht sondern auch für schulinterne Veranstaltungen und Treffen.

Meyer abschließend: „Schon jetzt ist klar: Die Omikron-Infektionswelle wird in den nächsten Wochen über die Schulen hinwegrollen und zu massiven Ausfällen von Lehrkräften führen. Die ohnehin angespannte Personalsituation durch Lehrermangel und saisonale Erkrankungen wird sich noch mal drastisch verschärfen. Wir müssen uns auf zunehmenden Distanzunterricht einstellen, denn Handlungsoptionen wie Wegfall der Doppelbesetzungen oder Streichung von AG`s werden da kaum helfen, da sie in vielen Schulen schon lange nicht mehr angeboten werden können. Das sollte auch dem Kultusminister bekannt sein.“

Pressedienst als PDF

© Verband Bildung und Erziehung | Landesverband Niedersachsen | Raffaelstraße 4 | 30177 Hannover

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Mehr InformationenJa, ich stimme zu