13.12.2021

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zur Aussetzung der Präsenzpflicht:

„PRÄSENZPFLICHT-AUS BESCHERT DEN SCHULEN CHAOSTAGE!“

VBE sieht im Aussetzen der Präsenzpflicht vor Weihnachten schlechteste aller Lösungen

 
 

„Bei allen Versuchen der Landesregierung die Aussetzung der Präsenzpflicht zu rechtfertigen bleibt es dabei - die jetzt beschlossene Lösung ist die schlechteste aller Möglichkeiten. Da wäre ein Cut mit vorgezogenen Weihnachtsferien mit Betreuungsangebot allemal die bessere Variante gewesen. Nun kommen, wie im vergangenen Jahr kurz vor Weihnachten, wieder Chaostage mit halben Klassen und nicht planbarem Unterricht auf die Schulen zu“, so Meyer in seiner Bewertung der Aussetzung der Präsenzpflicht vor Weihnachten.

Es ist eben nicht "plausibel", dass Schule ein geschützter Raum ist und das Virus beim normalen Schulbetrieb draußen bleibt. Kontakte mit Freunden und in der Familie finden in jedem Fall statt, ob mit oder ohne Schulschließung. Beunruhigend sind die hohen Inzidenzzahlen bei den Kindern, die in den meisten Landkreisen doppelt bis dreimal höher sind als im Durchschnitt und reichen in der Spitze bis zur Inzidenz von über 700.

Die Leidtragenden sind nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern auch das schulische Personal, dass sich dem erhöhten Infektionsrisiko aussetzen muss. "Subjektive Sorgen" vor einer Infektion haben nämlich nicht nur Familien, sondern auch Lehrkräfte. Das Kultusministerium verweist stattdessen auf die unbedenkliche "Gesamtgefährdungslage" und ignoriert dabei die teilweise brisante Situation mit hohem Gesundheitsrisiko in den Schulen.

Meyer weiter: „Auch wenn der Kultusminister eine fast 100% Impfquote bei den Lehrkräften lobt, ist das nur eine Beruhigungspille, die Schein-Sicherheit suggeriert. Impfdurchbrüche sind an der Tagesordnung und es wird noch dauern, bis tatsächlich alle Schulbeschäftigten "geboostert" sind und einen wirksamen Impfschutz haben. Unsere Kolleginnen und Kollegen haben so wie die Familien auch ein "berechtigtes Interesse" am optimalen Gesundheitsschutz.“

Die Landesregierung sieht auch keine "objektive Rechtfertigung" für allgemeine Eingriffe in den Schulbereich und verweist auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes.

Andere Bundesländer wie Brandenburg und Sachsen-Anhalt sehen diese hohen Hürden für Eingriffe schon überschritten und beschließen vorgezogene Weihnachtsferien. Unsere Schulen hätten sich nahtlos der von Ministerpräsident Stefan Weil ausgerufenen "Weihnachtsruhe" anschließen können. Das ist durch unentschlossenes Handeln verhindert worden. Nun müssen, anders als in der KM-Presse dargestellt, alle Vorhaben der Schulen auf den Prüfstand. Es droht bei dezimierten Klassen ein Planungsdesaster mit Ansage.

Meyer abschließend: „Wenn ich es milde ausdrücke und mit einer weihnachtlichen Symbolik verbinde, könnte man sagen: Der gute Hirte aus Hannover hat sich auf dem Weg nach Weihnachten verirrt und den Schulen statt vorgezogener Weihnachtsruhe einige adventliche Chaostage geschenkt. Schöne Bescherung!“

Pressedienst als PDF

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