23.11.2021

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zur verschärften Corona-Verordnung:

PRÄSENZ UM JEDEN PREIS VERSCHÄRFT ARBEITSBELASTUNG

Neue Testregeln für SchülerInnen und Schulbeschäftigte sind nicht praxistauglich

 
 

„Die aktualisierte Corona-Verordnung mit Maskenpflicht für alle Schülerinnen und Schüler, Einschränkungen bei Schulveranstaltungen und verschärften Testregeln treffen die Schulen (mal wieder) kurzfristig und erhöhen den Verwaltungsaufwand zulasten des Unterrichts enorm. Es stellt sich die Frage, ob das Festhalten am Präsenzunterricht um jeden Preis unter diesen Bedingungen überhaupt noch zu rechtfertigen ist“, so Meyer in seiner Bewertung der verschärften Corona-Verordnung für Schulen.

Kultusminister Grant Hendrik Tonne selbst spricht von „weiteren Herausforderungen“, die auf die Schulen zukommen. Gemeint sind Kontrollen und Dokumentationen der täglichen Tests des gesamten Schulpersonals aller Ungeimpften und Genesenen.

Da reicht kein Selbsttest mehr, sondern ausschließlich Tests unter Aufsicht in der Schule (2x wöchentlich) oder beglaubigte negative Tests aus Testzentren oder Apotheken (3x wöchentlich). Die ohnehin schon ausgereizte Arbeitsbelastung für Schulleitungen und beauftragte Lehrkräfte steigt durch den zusätzlichen Aufwand weiter an. Entlastung und Unterstützung durch zusätzliches externes oder internes Personal ist nicht in Sicht.

Die Erweiterung des bestehenden Testkonzeptes für Schülerinnen und Schüler (3x wöchentlich Selbsttests) durch „anlassbezogene Intensivtests“ im Verdachtsfall mit täglichen Tests der gesamten Lerngruppe für eine Woche soll zwar Quarantänemaßnahmen reduzieren, erhöht aber den Verwaltungsaufwand für die beteiligten Lehrkräfte. Testen statt Quarantäne soll zum Regelfall werden. Verdachtsfälle können Husten, Erkältungen oder andere mögliche Anzeichen einer Infektion sein. Angesichts des nahenden Winters sind derartige Verdachtsfälle an der Tagesordnung und werden den geregelten Unterrichtsablauf zusätzlich erheblich stören. Es stellt sich die Frage, ob es dann nicht besser ist in das Szenario B zu wechseln?

Meyer abschließend: „Es bleibt dabei: Gute Bildung braucht besten Infektionsschutz. Doch bei allen Versuchen der politisch Verantwortlichen mit Maskenpflicht und noch mehr Tests Schulen pandemiefest zu machen, bleibt ein unkalkulierbares Restrisiko eines Infektionsausbruches. Offene Schulen haben dort ihre Grenzen, wo Infektionsschutzmaßnahmen unverhältnismäßig werden, den Unterricht überlagern und das Schulpersonal überfordern. Dann sollte man sich an die guten Erfahrungen mit dem Homeschooling erinnern und in begründeten Fällen Schulen mit Zustimmung der schulischen Gremien auch ohne allgemeinen Lockdown den Wechsel ins Szenario B erlauben.“

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