29.10.2021

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum Schulstart nach den Herbstferien:

„CORONA-AUFLAGEN AM INFEKTIONSGESCHEHEN ORIENTIEREN!“

VBE fordert Perspektivplan für Ende der Maskenpflicht und mehr Flexibilität bei Verordnungen

 
 

„Der Unterricht nach den Herbstferien beginnt in Niedersachsen wieder mit Maskenpflicht für alle im Unterricht (ausgenommen Klassen 1 und 2) und täglichen Tests in der ersten Schulwoche. Das ist im Hinblick auf ein höheres Infektionsrisiko durch Reiserückkehrer sicher angebracht. Doch wie geht es dann weiter? Im nächsten Schritt erwartet der VBE endlich konkrete Pläne für eine Lockerung der Maskenpflicht im Unterricht und Aussagen über die Verordnungsstrategie für die Wintermonate“, so Meyer in der Bewertung der aktuellen Corona-Situation in Niedersachsen.

Niedersachsens Schulen schauen verwundert auf unsere Nachbar-Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, die eine Maskenpflicht im Unterricht für alle jetzt abschaffen. In Hamburg wird die Kohortenregelung aufgelöst und in Mecklenburg-Vorpommern orientiert man sich bei der Maskenpflicht an einem Ampelsystem.

Und was passiert in Niedersachsen? Erst einmal gar nichts. Trotz ähnlicher oder sogar geringerer Inzidenzwerte und einer teilweise hohen Impfquote bei den 12- bis 17-jährigen Jugendlichen verharrt Niedersachsen planlos in dem überholten Corona-Verordnungsdenken nach dem Motto: Lieber abwarten als nach kreativen Lösungen suchen.

Meyer weiter: „Die Inzidenzwerte reichen in Niedersachsens Kommunen von 20 bis über 250. Dennoch werden alle mit den gleichen strengen Regelungen für Maskenpflicht, Testintervall und Kohortenbildung belegt. Das gilt auch bei hoher oder vollständiger Impfung aller Schülerinnen und Schüler einer Kohorte oder Klasse. Warum eigentlich? Es ist an der Zeit, dass das Kultusministerium einen Perspektivplan entwickelt und mehr Flexibilität bei der Gestaltung der Corona-Verordnungen an den Tag legt.“

Die neue Corona-Verordnung ist für Anfang November angekündigt. Sollte die Maskenpflicht für Grundschulkinder, die ja nicht geimpft sind, komplett fallen, dann muss auch eine entsprechende Perspektive für Schülerinnen und Schüler der Klassen 5-13 mitgedacht werden.

Dazu bietet das Ampelsystem mit Orientierung an einem Mix aus regionalen Inzidenzwerten, Hospitalisierung und Intensivbettenbelegung eine gute Basis. Wenn Schulschließungen (zurecht) im kommenden Winter auch bei steigenden Inzidenzzahlen keine Option mehr sind, dann müssen andere Faktoren den Gesundheitsschutz an Schulen und außerhalb von Schule gewährleisten. Infektionen mit dem Corona-Virus finden in der Regel nicht in der Schule statt. Daher muss in der kalten Jahreszeit der Fokus auf außerschulische Bereiche gelegt werden. Besserer Schutz beim Schülertransport und bei Veranstaltungen außerhalb von Schule sowie überzeugende Aufklärungsarbeit für das Impfen sind wichtige Bausteine zur Vorbeugung vor Ansteckungen.

Meyer abschließend: „In der Schule gibt es bewährte Schutzmaßnahmen wie Basis-Hygienevorschiften, das regelmäßiges Testen vor Schulbeginn, den Impffortschritt und Lüftungssysteme (soweit vorhanden). Das sind wirksame Mittel im Kampf gegen das Corona-Virus. Eine generelle Maskenpflicht im Unterricht gehört nicht dazu.“

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