16.09.2021

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zu den Überbeanspruchungen der Lehrkräfte:

„CORONA-BELASTUNGEN BEHINDERN DEN BILDUNGSAUFTRAG!“

Delegiertentagung der VBE Region Weser-Ems warnt vor Etatkürzungen im Bildungsbereich

 
 

Die Delegierten der Regionaltagung sind besorgt über die Einschränkungen eines geregelten Unterrichts durch Corona-Verordnungen und Hygienemaßnahmen. Sie warnen vor einer Verschlechterung der Bildungsqualität in den Schulen. Der akute Lehrermangel verschärft die Situation noch. Bildung und Erziehung müssen wieder in den Mittelunkt des unterrichtlichen Geschehens gerückt werden. (s. anliegende Resolution).

„Lehrkräfte sind keine Mediziner oder Virologen. Dennoch müssen sie sich seit Monaten täglich mit medizinischen Fragen beschäftigen, statt ihrer Profession als Pädagogen nachgehen zu können. Das Aktionsprogramm "startklar" beinhaltet zwar diverse Budgets zur befristeten Beschäftigung von Personal, doch der Markt für pädagogisch qualifizierte Fachkräfte ist leergefegt. Studierende, Pensionäre und Personal ohne pädagogische Vorbildung werden die durch Corona verursachten Lernzeitverluste und psycho-sozialen Probleme bei Kindern und Jugendlichen nicht lösen können“, so Meyer in seinem Grußwort zur Tagung.

Besserung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Im Doppelhaushalt 2022/2023, der aktuell im Parlament beraten wird, drohen für den Bildungsbereich Kürzungen und Stellenstreichungen. So werden Schulbeschäftigte unverschuldet zu Opfern der Pandemie. Bis 2025/26 werden zusätzlich etwa 3000 Lehrkräfte benötigt, um die dringenden Aufgaben wie Umsetzen der Aufholprogramme und qualifizierte Ganztagsangebote durchführen zu können. Stellenabbau ist in dieser Situation Gift für den Schulbetrieb.

Bildungspolitik findet allerdings weiterhin im Finanzministerium statt und Finanzminister Hilbers als "Hüter des Geldes" und Kämpfer der "schwarzen Null" verhindert notwendige Verbesserungen im Bildungsbereich. Der Fachkräftemangel in Grundschulen und SekI-Schulen nimmt in manchen Regionen bereits dramatische Züge an. Wir brauchen dringend eine Ausbildungsoffensive mit attraktiven Studienplätzen und besseren Arbeitsbedingungen.

Von den vor Corona versprochenen Entlastungsstunden, der Wiedereinführung der 2. Stunde der Altersermäßigung und einer konkreten Perspektive für mindestens A13/EG13 für alle Lehrkräfte, ist jetzt keine Rede mehr. Die gewährte minimale Zulage ist kein Ersatz für den Einstieg in eine höhere Besoldung.

Meyer abschließend: „Mangelnde Wertschätzung der am Limit arbeitenden Lehrkräfte führt zu Resignation und Frustration und wirkt sich langfristig auf die Bildungsqualität aus.

Bildungsqualität und Wertschätzung des Lehrerberufes sind eng miteinander verbunden. Das gilt auch in Corona-Zeiten. Warme Worte reichen dafür nicht aus.

Wer gute Schulen will, muss für gute Rahmenbedingungen sorgen. Diese Sorgfalts- und Fürsorgepflicht vermissen wir aktuell bei der Landesregierung.“

Pressedienst als PDF

© Verband Bildung und Erziehung | Landesverband Niedersachsen | Raffaelstraße 4 | 30177 Hannover

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Mehr InformationenJa, ich stimme zu