31.08.2021

VBE Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum sicheren Schulstart nach den Ferien:

„Schulbeginn mit vielen Unsicherheiten und Risiken“

Sicherheitsnetz zum Schulbeginn keine Garantie für coronafreien Unterrricht

 
 

„Die vom Kultusminister ausgerufene Formel „Maximale Präsenz durch maximale Sicherheit“ wird ein unerfüllbarer Wunsch bleiben, wenn damit ein sorgenfreier Präsenzunterricht ohne Corona-Infektionen gemeint ist. Das ist und bleibt eine Illusion. Trotz täglicher Testungen und Maskenpflicht im Unterricht wird das Virus den Weg ins Klassenzimmer finden. Zudem fehlt als wichtiger Baustein für einen wirksamen Infektionsschutz die Luftfilteranlage“, so Meyer in seiner Bewertung der Corona-Lage zum Schulstart.

Die Infektionen werden nach Schulbeginn in die Höhe schnellen, das zeigen die ersten Schulwochen in anderen Bundesländern. Tägliche Selbst-Tests sind zwar gut, aber nur eine unsichere Momentaufnahme mit einem hohen Risiko falscher Ergebnisse. Bei den 10- bis 24- Jährigen gibt es eine mehr als doppelt so hohe Inzidenz wie in der Gesamtgesellschaft. Das Risiko steigt also permanent in dieser Altersgruppe.
Meyer weiter: „Statt Infektionen hinzunehmen oder zu verharmlosen, müssen bei stärkerem Infektionsgeschehen unter Kindern und Jugendlichen auch mehr Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Wer da jetzt wegschaut, nimmt die Durchseuchung der Ungeimpften billigend in Kauf. Das häufig angeführte Argument, dass Kinder eine Infektion mit dem Coronavirus meist gut überstehen und nur leichte Symptome entwickeln, greift zu kurz. Auch für Kinder besteht laut wissenschaftlichen Studien die Gefahr von Long Covid.“

Wer es zulässt, dass sich im Herbst und Winter alle Kinder infizieren, weil die Inzidenz für Maßnahmen an Schulen kaum noch eine Rolle spielt, der spielt mit der Langzeiterkrankung vieler Schülerinnen und Schüler. Die Hospitalisierungsrate als Kriterium für Einschränkungen in der Corona-Pandemie reicht gerade mit Blick auf die Entwicklung an den Schulen nicht aus.

Meyer abschließend: „Das angekündigte „Sicherheitsnetz“ nach den Ferien ist löchrig und kann jederzeit reißen. Maskenschutz und Teststrategie reichen allein nicht aus. Wir brauchen als zusätzlichen Schutz neben einer Forcierung der Impfkampagne für 12- bis 17-jährige Schülerinnen und Schüler dringend Luftfilter und Luftreinigungsgeräte für alle Schulformen und alle Klassen. Land und Kommunen dürfen nicht länger auf Zeit spielen und müssen umgehend die erforderlichen Maßnahmen zur Beschaffung und Einbau einleiten. Ansonsten gehen wir wieder unsicheren Zeiten mit Infektionsausbrüchen, Quarantänemaßnahmen und Klassen- und Schulschließungen entgegen. Vom maximalen Präsenzunterricht kann dann für viele Schulen keine Rede mehr sein.“

Pressedienst als PDF

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