17.08.2021

VBE Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zur Stiko-Impfempfehlung für 12-17-Jährige:

„Impfen von Jugendlichen ist kein Allheilmittel gegen Corona“

VBE befürwortet Impfempfehlung der Stiko, warnt aber vor falschen Erwartungen

 
 

„In der gemeinsamen Pressemitteilung von Kultusministerium und Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung wird die uneingeschränkte Impfempfehlung als ,wichtiger Meilenstein in der Impfkampagne‘ bezeichnet. Kultusminister Grant Hendrik Tonne schürt die Hoffnung auf eine rasante Steigerung der Impfquote bei den Schülerinnen und Schülern. Er verschweigt dabei, dass die große Gruppe der etwa 350000 Grundschulkinder in Niedersachsen noch länger ungeschützt ohne Impfangebot sein wird und trotz einer steigenden Impfquote bei den Jugendlichen das Risiko einer Infektion mit dem Corona-Virus in den Schulen weiterhin hoch ist“, so Meyer in der Bewertung der geänderten Empfehlung.

Mit der uneingeschränkten Empfehlung wird der Druck auf Eltern zunehmen, ihre Kinder zum Impfen zu schicken. Auch wenn der Kultusminister betont, es bleibe letztendlich ein Angebot und „eine Entscheidung in der Familie“ ist klar, dass der „Gruppenzwang“ mit Sortierung nach Geimpften mit mehr Freiheiten und Ungeimpften mit mehr Einschränkungen zunehmen wird.


„Der VBE warnt davor, Impfteams in die Schulen zu schicken, wie es das Kultusministerium erwägt. Das erhöht nur noch den „Impfdruck“ und trägt den Konflikt zwischen Impfbefürwortern und Impfgegner völlig unnötig in die Schule. Impfangebote für Jugendliche gehören wie bei den Erwachsenen in die Impfzentren, kommunalen Impfstationen oder in die Hand der Haus- und Fachärzte.


Die immer wieder aufflammende Idee einer Impfpflicht für schulisches Personal wird vom VBE strikt abgelehnt. Diese Forderung ist angesichts von mehr als 95% Erstimpfungen bei Lehrkräften und pädagogischem Personal völlig unangebracht und entbehrt jeder sachlichen Grundlage.
Meyer abschließend: „Anstatt den Impfdruck auf Jugendliche zu erhöhen sollte die Politik lieber die 30 Millionen Impfmuffel und Verweigerer der Erwachsenengruppe bis 60 Jahren ins Impfvisier nehmen. Diese Gruppe trägt entscheidend zur Überwindung der Corona-Pandemie bei, wird aber von den Parteien als potenzielle Wählergruppe mit „Samthandschuhen“ angefasst. Impfangebote für Jugendliche werden das Dilemma des schleppenden Impffortschrittes nicht lösen können. Der Infektionsschutz an Schulen muss daher weiterhin oberste Priorität haben.“

Pressedienst als PDF

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