26.05.2021

VBE Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum Impfkonzept für Schülerinnen und Schüler

„VORPRESCHEN MIT IMPFANGEBOT MIT VIELEN UNGEKLÄRTEN FRAGEN!“

VBE begrüßt Initiative des Kultusministers - Zeitfenster erscheint unrealistisch

 
 

„Niedersachsen geht voran und legt als erstes Bundesland ein Impfkonzept für Schülerinnen und Schüler ab 12 Jahren vor. Noch vor den Sommerferien sollen alle Impfberechtigten ein Angebot bekommen. Ob allerdings das ambitionierte Vorhaben wie geplant umgesetzt werden kann ist mehr als fraglich. Weder sind die zusätzlich benötigten 1 Million Impfdosen gesichert noch hat die Stiko einen Impfstoff für Kinder freigegeben“, so Meyer in seinem Kommentar zum vorgelegten Impfkonzept des Kultusministers.


Mit der Ankündigung mehr als 400000 Kinder und Jugendliche noch vor den Sommerferien das erste Mal zu impfen und am Ende der Ferien die 2. Impfdosis zu verabreichen, rollt ein immenser organisatorischer Aufwand auf Schulen und Kommunen zu. Die Schulen sollen zwar keine "aktive Rolle" beim Impfgeschehen spielen, allerdings wird die Unterstützung bei der Logistik und Organisation erwartet.

Was im Pressetext des Kultusministers so harmlos klingt, wird für die Schulen ausgerechnet zum Schuljahresende eine zusätzliche enorme Herausforderung bei der Erhebung der Daten, der Registrierung von Impfwilligen, der Ausstellung von Bescheinigungen, Informationen für Eltern und Befreiungsatteste vom Unterricht für Impftermine. Dazu kommen Absprachen mit Kommunen, Impfzentren und Impfteams.

Die Frage bleibt, ob diese logistische Herausforderung in dem genannten Zeitfenster überhaupt flächendeckend zu realisieren ist. Bis zur Lieferankündigung müssen alle Vorbereitungen wie Raumanmietung, Vorbereitung der Impfzentren und Impfteams und Terminvergabe mit Bestätigung bereits abgeschlossen sein. Gut gemeint ist in diesem Falle noch nicht gut gemacht.

Der VBE begrüßt, dass es Impfbusse vor den Schulen, wie vielfach diskutiert, nicht geben wird. Dies hat das Kultusministerium ausgeschlossen.

Meyer abschließend: „Der Gedanke noch vor den Sommerferien mit dem Impfen von Schulkindern zu beginnen ist gut, es bleiben aber viele Unwägbarkeiten. Die Logistik und Organisation ist noch ungeklärt, die Freigabe des Impfstoffes für alle Kinder ab 12 Jahres ist mehr als fraglich und die Lieferung des Impfstoffes noch nicht zugesichert. Bleibt zu hoffen, dass am Ende von dem mit Stolz verkündeten Impfkonzept nicht ein Streichkonzept wird. Dann wäre es besser gewesen die Entscheidungen der nächsten Tage abzuwarten und das Vorpreschen des Kultusministers völlig unnötig gewesen.“

Pressedienst als PDF

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