25.05.2021

VBE Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum Start des Regelbetriebs für alle Schulen

„RISKANTE RÜCKKEHR ZUM REGELBETRIEB IN DEN SCHULEN!“

VBE fordert zusätzliche Infektionsschutzmaßnahmen bei weiteren Schulöffnungen

 
 

„Mit der Vorstellung des Stufenplans 2.0 für den Bildungsbereich ermöglicht das Kultusministerium den Schulen und Kitas bei einer Inzidenz von unter 50 den Regelbetrieb in voller Gruppenstärke. Bei aller Vorfreude über die baldige Rückkehr vieler Schulen in den Präsenzunterricht für alle, sollte auch über die zusätzlichen Risiken bei veränderten Rahmenbedingungen gesprochen werden. Ob sich tatsächlich wie vom Kultusminister prognostiziert eine "verlässlich stabile Lage mit niedrigen Inzidenzzahlen" einstellt, hängt sicher auch von den begleitenden Schutzmaßnahmen ab“, so Meyer in seiner Bewertung des aktualisierten Stufenplans.


Mit der Rückkehr zum Präsenzunterricht in Klassenstärke kehren auch die bekannten Probleme und Sorgen über mangelnden Infektionsschutz in Schulen zurück. Volle Klassen ohne Abstandsregeln, Schulgebäude und Schulhöfe voller Schülerinnen und Schüler plus Schulpersonal und überfüllte Schülerbusse sind dann wieder Realität und provozieren erneut Infektionsausbrüche (zu den Forderungen zum Infektionsschutz s. VBE-Presse 2020/43). Etwa 2300 bestätigte Infektionen mit dem Corona-Virus bei den Selbsttests zeigen, dass weiterhin ein hohes Ansteckungsrisiko besteht und daher ein hohes Maß an Gesundheitsschutz erforderlich ist.


Meyer dazu: „Es gibt gute Gründe, bei den Schulöffnungen vorsichtig zu sein. Die Inzidenzen sind unter Kindern höher als bei den Erwachsenen und es gibt noch keinen zugelassenen Impfstoff für Kinder. Bei kleinen Klassenräumen, vollgestopft mit 30 und mehr Schülerinnen und Schülern ohne ausreichende Belüftungsmöglichkeiten, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich das Corona- Virus wieder ausbreitet.“


Hoffnung gibt es allein durch die fortschreitende Impfkampagne bei den Lehrkräften. Es ist erfreulich, dass bereits 67% des Schulpersonals der weiterführenden Schulen ihre erste Impfung erhalten haben, bei den Grundschulen liegt die Quote sogar bei 94%. Die bevorstehende Freigabe der Priorisierung könnte den Impffortschritt aber ausbremsen, deshalb müssen bis dahin alle Schulbediensteten ein Impfangebot erhalten haben.

Meyer abschließend: „Es bleibt dabei: Nur im Dreiklang mit Testen, Hygieneregeln und Impfangeboten lässt sich das Corona-Virus im Zaum halten. Erst wenn das Schulpersonal und auch Schulkinder geimpft sind, kann im nächsten Schuljahr eine vierte Welle verhindert werden. Dazu bedarf es deutlich mehr Anstrengungen beim Infektionsschutz, ansonsten bleibt die Prognose des Kultusministers, dass sich die "Stabilität im Infektionsgeschehen fortsetzt" nur ein frommer Wunsch.“

Pressedienst als PDF

© Verband Bildung und Erziehung | Landesverband Niedersachsen | Raffaelstraße 4 | 30177 Hannover

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Mehr InformationenJa, ich stimme zu