24.08.2020

VBE-Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zu Mängeln beim Infektionsschutz in Schulen

„BEREITS ZUM SCHULSTART DROHEN SCHULSCHLIESSUNGEN!“

VBE fordert mehr Anstrengungen beim Gesundheitsschutz in den Schulen

 
 

„Angesichts der Rückkehr zum Regelbetrieb mit allen Schülerinnen und Schülern ohne Abstandsregeln im Unterricht sind verschärfte Hygienemaßnahmen und ein verbesserter Infektionsschutz dringend geboten. Der vom Kultusministerium nur geringfügig veränderte Hygieneplan reicht dafür bei weitem nicht aus. Da sind Schließungen von Klassen, Jahrgängen oder ganzen Schulen vorprogrammiert“, so Meyer in der Bewertung der aktuellen Situation in den Schulen kurz vor Ende der Sommerferien.

Viele Schulleitungen blicken mit Sorge auf den Schulstart. Volle Klassen, Kohorten mit 100 und mehr Schülern und unzählige Kontakte zwischen den Kindern verschiedener Klassen können schnell zu Corona-Ausbrüchen führen. Es fehlt ein klares Konzept beim Infektionsschutz sowohl für die Schülergruppen als auch für das pädagogische Personal. Viele Lehrkräfte fühlten sich schon vor den Sommerferien aufgrund gravierender Hygienemängel zu wenig geschützt. Die Schulträger sind in der Pflicht, diese schnellstens zu beseitigen - ansonsten werden sich die Probleme beim vollen Schulbetrieb noch einmal verschärfen. Der VBE unterstützt nachdrücklich die Forderung des Städtetages nach regelmäßigen und kostenlosen Testmöglichkeiten für die Bediensteten in den Schulen wie sie in anderen Bundesländern schon als Mittel zur Prävention und Eindämmung des Virus erfolgreich angeboten werden.

Bei steigenden Infektionszahlen ist die Rückkehr zum häuslichen Lernen für viele Schulen nur eine Frage der Zeit. Dafür sind sie aber immer noch schlecht vorbereitet. Viele Schülerinnen und Schüler sind weiter vom digitalen Lernen abgeschnitten, weil sie kein Tablet haben oder dieses wegen fehlender WLan- Anbindung nicht nutzen können. Das trifft gerade die Kinder, die es aufgrund ihrer prekären Situation ohnehin schwer haben und schon jetzt zu den Bildungsverlierern der Pandemie gehören. Anspruch auf ein Leihgerät müssen auch Kinder sozial benachteiligten Familien haben, die nicht von der Lernmittelzuzahlung befreit sind. Die Entscheidung darüber treffen die Schulen in eigener Verantwortung.

Meyer abschließend: „Anstatt die Eltern auf bevorstehende Klassen- und Schulschließungen einzustimmen sollte Kultusminister Tonne alles unternehmen, um das Ansteckungsrisiko in den Schulen zu minimieren. Ansonsten entsteht der Eindruck, die Politik nimmt aus Kostengründen billigend in Kauf, dass Schulen oder Klassen wegen mangelndem Infektionsschutz geschlossen werden müssen.“

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