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09.06.2020

VBE Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zur forsa-Lehrkräfteumfrage zur Schulöffnungsphase:

„ZU VIELE MÄNGEL BEIM ARBEITS- UND GESUNDHEITSSCHUTZ!“

VBE: Lehrkräfte müssen bei Hygienemaßnahmen ausreichend geschützt sein

 
 

„Der VBE Niedersachsen begrüßt die Äußerungen von Kultusminister Grant Hendrik Tonne im heute veröffentlichten Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Niedersachsen werde sich nicht am Schulöffnungswettlauf beteiligen und am zeitlichen Stufenplan festhalten. Dieser sei in der Landesregierung abgestimmt. Für ihn habe das Maximum an Bildung sowie das Maximum an Gesundheitsschutz gleich großen Stellenwert. Diese Haltung deckt sich mit der in einer heute veröffentlichten FORSA-UMFRAGE* (im Auftrag des VBE, Berlin) ermittelten Einschätzung der befragten Lehrkräfte.“ Mit diesen Worten verweist der VBE Landesvorsitzende Franz-Josef Meyer auf beide Medienberichte.

Einige Bundesländer preschen vor und ordnen die Rückkehr zum Regelbetrieb mit Aufhebung der Abstandsregeln an, obwohl schon jetzt bei eingeschränktem Präsenzlernen jede dritte Lehrkraft sich nicht ausreichend durch die bestehenden Hygienemaßnahmen geschützt fühlt. Fast 30 Prozent der Lehrkräfte berichten, dass kaum oder keine Reinigungs- und Desinfektionsmittel zur Verfügung stehen und beklagen, dass sie wegen fehlenden Reinigungspersonals selbst Räume putzen müssen, um die Hygieneanforderungen zu erfüllen.

Unabhängig davon geben etwa 60 Prozent der Befragten an, wegen der Mischung von Präsenzunterricht und häuslichen Lernens einer erhöhten Arbeitsbelastung ausgesetzt zu sein. Die Ursachen für den Mehraufwand sehen die Lehrkräfte in der Doppelbeanspruchung mit der parallelen Betreuung von Lerngruppen zuhause und dem Unterricht in der Schule sowie dem erhöhten Bedarf an Kommunikation zu unterschiedlichen Zeiten. Die größte Herausforderung sei es aber, in der Schulöffnungsphase die Lernunterschiede auszugleichen. Dies meinen 82 Prozent der Befragten.

Hinsichtlich des Umgangs mit Personen, die Virus-Symptome zeigen herrscht ein erschreckendes Informationsdefizit, wie in einem solchen Fall zu verfahren ist. Über die Hälfte der Befragten der Umfrage konnten keine Angaben zu Quarantäneregelungen machen. Ob eine Person getestet wird hängt von der Einschätzung des behandelnden Arztes ab. Es fehlen dazu klare und nachvollziehbare Regelungen.

„Wünschenswert ist natürlich möglichst viel Präsenzunterricht. Mit jeder weiteren Lockerung muss die Politik aber die Verantwortung für ein erhöhtes Infektionsrisiko für Lehrende und Lernende übernehmen“, so Meyer abschließend.

*) https://www.vbe.de/presse/pressedienste-2020

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