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17.06.2020

VBE Landesvorsitzender Franz-Josef Meyer zum KMK-Treffen zu Schulöffnungen

„Haftung für Lockerungsmaßnahmen
trägt die Politik!“

Landesschulbeirat in die Entscheidungsprozesse in Niedersachsen einbeziehen

 
 

„Der Wettlauf mancher Bundesländer um die schnellsten und weitestgehenden Schulöffnungen grenzt schon an einen unkontrollierten Überbietungswettbewerb mit unvorhersehbaren Folgen. Es ist unehrlichden Eltern vorzugaukeln, die Rückkehr zur Normalität wäre nur eine Frage der Zeit,obwohl klar ist, dass sich diese Wunschvorstellung in der Realität gar nicht umsetzen lässt“, so Meyer zu der aktuellen Schulöffnungsdebatte in den Bundesländern.

Anstatt von baldiger Rückkehr zur Normalität zu schwärmen sollten die Politiker endlich Farbe bekennen und klarstellen, dass es auf absehbare Zeit keinen kontinuierlichen und flächendeckenden regulären Schulbetrieb geben wird. Selbst wenn das Infektionsgeschehen einen günstigen Verlauf nimmt, wird der latente Personalmangel, verschärft durch den Ausfall der durch Attest freigestellten Risikopersonen,einen normalen Schulbetrieb nicht zulassen.Die Kultusminister sollten bei ihrem Treffen daher nichts versprechen, was sie angesichts der mangelhaften Ressourcen nicht einlösen können. Das gilt auch für Niedersachsen.

Bei allen Szenarien, die entworfen werden zu der Frage, wie es mit dem Unterricht nach den Sommerferien weitergehen kann, muss der Gesundheitsschutz aller Beteiligten an erster Stelle stehen. Nichts ist schlimmer, als wenn eine Schule kurz nach kompletter Öffnung aufgrund neu auftretender Infektionsfälle wieder geschlossen werden muss. Deshalb muss jede Aufhebung von Schutzmaßnahmen an Schulen gut überlegt sein und unter Einbeziehung der Beteiligten entschieden werden. Um mögliche Szenarien praxistauglich zu planen, ist die Einberufung des Landesschulbeirates noch vor der Sommerpause ein wichtiger Baustein.

Meyer abschließend: „Eltern und Lehrkräfte sollten sich von der Politik nicht gegeneinander ausspielen lassen. Politiker schüren somit ihren unhaltbaren Versprechen den Unmut vieler Bürger auf Schule. Lehrkräfte haben in der Krise gezeigt, dass sie mit viel Engagement und Herzblut ihrem Beruf nachgehen. Umso wichtiger ist es, dass die Gesellschaft nicht die Schuld bei ihnen sucht, wenn die Politik über deren Köpfe hinweg Entscheidungen trifft, die nicht eingehalten werden können und Erwartungen weckt, die nicht erfüllt werden können.“

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