01.02.2016

VBE-Landesvorstand Franz-Josef Meyer beim GS-Tag in Cloppenburg:

„SPRACHFÖRDERUNG FÜR FLÜCHTLINGSKINDER VERLÄSSLICH ABSICHERN"

- Kultusministerin Heiligenstadt erläutert Unterstützung der Schulen -

 
 

„Die größte Herausforderung für die Schulen bei der Beschulung von Flüchtlingskindern ist die Überwindung der Sprachbarrieren, die durch geringe oder fehlende Deutschkenntnisse entstehen. Sprache ist dabei der Schlüssel zur Bildungsteilhabe. Nur so kann eine erfolgreiche Integration gelingen. Sprachförderung und Sprachbildung sind die zentralen Aufgaben, hier benötigen die Schulen umfassende Hilfen und Unterstützung", so Franz-Josef Meyer, Grundschulsprecher des VBE zur Eröffnung des 21. Grundschultages im Oldenburger Münsterland in Cloppenburg vor knapp 200 Teilnehmern aus Schulen und Kommunen.
Meyer erinnerte daran, dass das Thema "Sprachförderung für Kinder ohne Deutschkenntnisse" nicht neu sei, das Ministerium aber lange mit der Bereitstellung von zusätzlichen Förderstunden gezögert habe und erst im Herbst 2015 im Zuge der Flüchtlingswelle umfassend reagiert habe. "Um es zahlenmäßig zu verdeutlichen: Wir sprechen hier allein für die Landkreise Vechta und Cloppenburg von ca. 4700 bis Ende Januar 2016 zugewiesenen Asylsuchenden und damit von bis zu 1900 zu beschulenden Kindern und Jugendlichen mit fehlenden Deutschkenntnissen".
Meyer begrüßte die vielfältigen von der Landesregierung beschlossenen Maßnahmen, kritisierte aber zugleich, dass die versprochene Zuweisung von weiteren Förderstunden oder die Genehmigung von Sprachlernklassen - jedenfalls in dieser Region - lange auf sich warten ließ. "Wir sind froh und dankbar, dass uns in dieser Zeit die Städte und Gemeinden durch zusätzliche finanzielle Mittel für die Sprachförderung unbürokratisch unterstützt haben und auch weiterhin unterstützen".
Gleichzeitig warnte er vor einer totalen Überlastung der mit großem Engagement tätigen Lehrkräfte. Die Beschulung von Flüchtlingskindern bekämen die Schulen sozusagen "gratis" und "on top" zu den großen Herausforderungen im Bereich der inklusiven Schule und des Ausbaus des Ganztags mit Budgetierung sowie der Verwaltung der zahlreichen pädagogischen Mitarbeiter.
Meyer dazu in einem Appell an die anwesende Ministerin Frauke Heiligenstadt: "Nicht alle belastenden Aufgaben können durch Verlagerung oder Wegfall einfach reduziert werden. Ohne spürbare Entlastungen etwa durch mehr Anrechnungsstunden oder zusätzliche Leitungszeit an Grundschulen wird es nicht gehen".
Meyer forderte in diesem Zusammenhang als ersten Schritt erneut eine deutliche Anhebung des Faktors für besondere Belastungen für Grundschulen von derzeit 0,3 Lehrerstunden pro Klasse auf mindestens 1,0.

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