21.10.2014

Der VBE schlägt Alarm:

"Grundschulen werden systematisch vernachlässigt"

Hoher Krankheitsstand und unbesetzte Stellen die Folgen

 
 

„Während sich die neue und die alte Landesregierung mit den sie stützenden Fraktionen in der Förderung der jeweils favorisierten Langzeitschulform der integrierten Gesamtschule bzw. des Gymnasiums zu übertreffen suchen, wird die niedersächsische Grundschule systematisch in eine Schieflage getrieben. Sie betrifft die Kernbereiche ihrer Handlungsfähigkeit - der Schulleitung, der Unterrichtssicherung, der Schulgröße und –organisation und somit der Schulqualität.“ Dies erklärte VBE-Landesvorsitzende Gitta Franke-Zöllmer zu den laufenden schul- und haushaltspolitischen Beratungen im Landtag, in denen die dramatische Situation in den Grundschulen ausgeblendet scheint.

Die VBE-Landesvorsitzende weiter: „In hunderten (sog.) Überlastungsanzeigen haben Grundschulkollegien seit Monaten Kultusministerium und Landtag auf die zunehmende Schieflage ihres pädagogischen und gesellschaftlichen Auftrags durch Überbeanspruchung bei ihren unterrichtlichen und schulorganisatorischen Verpflichtungen sowie auf Fehlentwicklungen bei der Umsetzung von Ganztag und Inklusion hingewiesen. Geschehen ist bisher nicht Nennenswertes!“

Die Folgen sind unbesetzte bzw. notbesetzte Schulleitungsstellen (jede 5. Stelle bei 1.700 Grundschulen), steigender Krankheitsstand durch Überlastung, ungedeckter Unterrichtsausfall (bis 20 Prozent) ohne adäquaten Ersatz, zunehmender Bewerbermangel im ländlichen Raum (Südniedersachsen, Wesermarsch u.a.) vor allem an kleinen und Kleinst-Grundschulen, fehlende fachpersonelle Ressourcen (Inklusion) sowie finanzielle Mangelverwaltung bei den Ganztagsangeboten.

Der VBE unterstützt die Proteste und Mahnschreiben aus den Grundschulkollegien. Er hat diese zu einem Forderungskatalog zusammengefasst (s. Anhang – Plakat), den er bei seinen Gesprächen mit den Regierungsfraktionen von SPD und GRÜNEN zur Haushalts- und Schulpolitik einbringen wird. Dabei setzt er auch auf eine nachhaltige Unterstützung durch die Oppositionsfraktionen CDU und FDP.

Im Ergebnis fordert der VBE für die Grundschulen von Landtag und Landesregierung eine Aufwertung der Lehrertätigkeit und ein Handlungskonzept zur qualitativen Umsetzung des gesetzlich zugeschriebenen Bildungs- und Erziehungsauftrags.

Die VBE-Landesvorsitzende abschließend: „Es ist nicht länger hinnehmbar, dass sich Landesregierung, Landtag und kommunale Organe um Verantwortlichkeiten bei der Finanzierung der Inklusion, der Schulsozialarbeit, des Ganztags und der Grundschulstandorte streiten.“

© Verband Bildung und Erziehung | Landesverband Niedersachsen | Raffaelstraße 4 | 30177 Hannover

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Mehr InformationenJa, ich stimme zu