30.01.2014

VBE-Vorsitzende zur aktuellen Grundschulsituation:

"Zu viele Krokodilstränen bei unbesetzten Schulleiterstellen"

in Grundschulen wächst der Unmut wegen Überbeanspruchung und fehlendem Ausgleich

 
 

„Angesichts der Zunahme wiederholt unbesetzter Schulleitungsstellen vor allem kleiner und kleinster Grundschulen vergießen sowohl die kommunalen Verantwortlichen als auch die regional gebundenen Landespolitiker Krokodilstränen, so lange sie sich nicht beim bekannten drastischen Schülerrückgang zu einem mittel- und langfristig tauglichen und qualitativ verantwortbaren Schulangebot durchringen.“ Mit diesen Worten kritisiert die Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Gitta Franke-Zöllmer das alle halbe Schuljahr veranstaltete Lamento aus vielen ländlichen Gemeinden und Städten, das zur Zeit auch die Medien wieder erreicht.

„Wir können es keiner Grundschullehrkraft verdenken, wenn sie das unterbewertete Schulleiteramt ablehnt oder gar zurückgibt. Denn die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen (ausgehend von einer allg. Unterrichtsverpflichtung von 28 Unterrichtswochenstunden) sind miserabel. Die Aufgabenfülle nimmt angesichts der zunehmend heterogenen Schülerschaft, der inklusiven Beschulung und des Ganztagsangebots und der damit verbundenen Personal-ausweitung enorm zu. Eine Entlastung durch Stellvertretung, Schulsekretärin und Hausmeister rückt nach wie vor in weite Ferne. Stattdessen bekommen die Schulleiterinnen durch Verwaltungsakt oftmals einen zweiten oder gar dritten Schulstandort für `Gottes Lohn` in die Hand.“

Forderungen des VBE beim Kultusministerium und der jeweiligen Landtagsmehrheit nach einer sichtbaren Aufwertung des Leitungsamtes, nach einer Höherstufung (abA13), einer Zulage für Vakanzvertretung und einer ausreichenden Neubestimmung der Leitungszeit (25 U-WoStd. als Ausgangsrechnung statt der 28 U-WoStd.) bleiben bisher ungehört – angeblich aus Kostengründen. Genauso wie die vorherige CDU/FDP-Landesregierung scheut sich die jetzige ROT/GRÜNE-Regierungsmehrheit davor, klare Vorgaben für eine demografietaugliche, der ländlichen Struktur angemessene und eine qualitativ verantwortbare Schulentwicklungsplanung zusammen mit den kommunalen Spitzenorganisationen auszuhandeln.

Der VBE bittet zur Zeit die mit 28 Unterrichtswochenstunden, Vor-und Nachbereitungen, Elterngesprächen, Konferenzen u.a.m. hart am Limit arbeitenden Grundschullehrerinnen und -lehrer sowie deren Schulleitungen nicht ihr Engagement bei der Umsetzung der Inklusion, dem für junge Familien wichtigen Ganztagsangebot, der demokratischen Erziehungsschule, bei der Elternpartnerschaft, bei Schulfesten, Wanderungen und Klassenfahrten gegen Null zurückzufahren. Der VBE erwartet mit den niedersächsischen Grundschullehrkräften und pädagogisch Beschäftigten baldige Vorschläge und Lösungen von der Landesregierung und dem Kultusministerium.

© Verband Bildung und Erziehung | Landesverband Niedersachsen | Raffaelstraße 4 | 30177 Hannover

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