30.05.2012

VBE-Landesvorsitzende Gitta Franke-Zöllmer zu kleineren Klassen:

"Entlastungen fangen mal wieder
am falschen Ende an!"

Die elementare Arbeit der Grundschulen wird missachtet

 
 

„Die angekündigte teilweise Absenkung der Schülerzahlen in unseren Schulklassen lässt wieder einmal die tatsächlichen Problembereiche in unseren Grundschulen außer Acht und ist als `Nachgeben´ vor der Philologen-Lobby angesichts der nächsten Landtagswahlen anzusehen.“ Damit machte die Landesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung, Gitta Franke-Zöllmer, ihrem Ärger über die permanente Überlastung der Grundschulkolleginnen und -kollegen vor der Presse in Hannover Luft.

„28 Unterrichtsstunden eines Grundschulkollegen gegenüber 23,5 Stunden am Gymnasium sind einfach eine Zumutung. Wenn die Klassenobergrenze in der 10. Gymnasialklasse von 32 auf 26 gesenkt werden soll, ist das löblich. Die Absenkung in den Grundschulklassen auf 26 Schülerinnen und Schüler ist dagegen fast ein Nullsummenspiel, wie die Statistik aufzeigt. Angesichts der vielfältigen Aufgaben in der Grundschule, einschließlich der geplanten Inklusion, ist dies eine erneute Missachtung und mangelnde Wertschätzung der elementaren Arbeit im Primarbereich.

Die oft zitierten `entscheidenden Weichen´ würden in der Grundschule und nicht in Klasse 10 gestellt. Der VBE erwartet eine machbare Senkung der Klassenobergrenze auf 24.

„Weder das Gerede von 87.000 Lehrkräften, noch das Betonen der Ausgaben von 5 Milliarden Euro für den Bildungshaushalt – wobei die Ausgaben für den Kita-Bereich eingeschlossen sind - dienen der Qualität unserer Schulen. Qualität entsteht da, wo gezielt mit den Beteiligten Problembereiche erkannt und aufgearbeitet werden und daraus die Motivation zu größt-möglichem Engagement erwächst. Diese Chance wurde wieder einmal verpasst,“ so die Landesvorsitzende abschließend.

© Verband Bildung und Erziehung | Landesverband Niedersachsen | Raffaelstraße 4 | 30177 Hannover

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