31.01.2024
„Kultusministerin Julia Willie Hamburg konnte zum Start des 2. Schulhalbjahres eine marginale Verbesserung der durchschnittlichen Unterrichtsversorgung von 96,6% (Vorjahr: 96,3%) verkünden. Von dieser leichten Verbesserung profitieren mit deutlichem Zuwachs um 1,4% auf jetzt 99,6% allein die Gymnasien, die Schulen im SEK I-Bereich und die Förderschulen liegen mit Werten zwischen 95,2% (RS) und 91,6% (Förderschulen) weit abgeschlagen unter dem Durchschnitt“, so Meyer in der Bewertung der aktuellen Zahlen.
Die Kultusministerin weiß, was in den nächsten Jahren auf die Schulen zukommt und spricht von „extrem herausfordernden Personalsituationen“. Auch die aktuelle Einstellungssituation ist unbefriedigend. Erst 74,6% der ausgeschriebenen Stellen konnten besetzt werden. Das Kultusministerium setzt zunehmend auf nichtlehrendes Personal,
Lehramtsstudierende und Vereinfachungen beim Quereinstieg, um den Mangel an Lehrkräften zumindest ansatzweise auszugleichen.
Meyer weiter: „Die Statistik zeigt, dass der Anteil der pädagogischen Fachkräfte in den letzten Jahren stark angestiegen ist und aktuell mit 16,7% einen neuen Höchststand erreicht hat. Angesichts des rasanten Anstiegs von Schulpersonal ohne Lehramtsausbildung warnt der VBE vor einer schleichenden Entprofessionalisierung und fordert eine bessere Vorqualifizierung und professionelle Begleitung beim Start in den Schulalltag.“
Zu den Verlierern der aktuellen Schulstatistik gehören die Grundschulen, die als einzige Schulform eine leichte Verschlechterung ihrer Versorgung von nunmehr 98,7% (Vorjahr: 98.8%) hinnehmen müssen. Wo bleibt da die immer wieder zugesicherte 100% Versorgung, um die Verlässlichkeit zu garantieren?
Statt die Grundschulen mit ihren immensen Herausforderungen wie Inklusion und Sprachförderung zu stärken, wird eine Verschlechterung der Situation achselzuckend in Kauf genommen. Die aktuelle Statistik für die Grundschulen zeigt auch, dass das von der Bertelsmann-Studie verkündete baldige Ende des Lehrmangels völlig realitätsfern war.
Meyer abschließend: „Die Kultusministerin stellt zurecht fest, dass die Herausforderungen groß bleiben. Daher begrüßt der VBE die Ankündigung zur Gesunderhaltung des „Bestandspersonals“, die Care-Beratungsstellen und die Arbeitspsychologie zu stärken. Den Zugang zu diesen Angeboten müssen auch Lehramtsstudierende erhalten.
Die geplanten Präventionsprogramme für den Berufseinstieg müssen möglichst schnell auf den Weg gebracht werden. Jeder neue Lehramtsstudierende und jede neu eingestellte Lehrkraft sind wichtig und helfen den Lehrermangel zu bekämpfen. Intensive und professionelle Begleitung und Beratung während des Referendariats und beim Berufseinstieg sind daher unverzichtbar, um einen vorzeitigen Ausstieg wegen Überforderung und/oder Burnout zu verhindern.“